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Mauricio Vargas ist Finanz-und Wirtschaftsexperte bei Greenpeace, er unterstützt mit seinem Fachwissen und seinen Analysen die Teams Energiewende und Mobilität bei ihren Kampagnen. Vorher hat er zehn Jahre lang als Volkswirt und Analyst für einen großen Vermögensverwalter gearbeitet. Für ihn war es ein gelungener „Seitenwechsel“, denn bei Greenpeace kann er den positiven Wandel direkter vorantreiben.

Wie bist du zu Greenpeace gekommen?

„Mich hat vor allem der Anspruch an mein eigenes Wirken zu Greenpeace geführt. Ich hatte mich schon länger gefragt, ob ich nicht weiter gehen muss. Es ist einfach, immer von anderen einen disruptiven Wandel einzufordern, aber die Frage ist ja, was das für einen selbst und das eigene Handeln bedeutet. Was muss ich eigentlich an meinem Leben ändern, um einen Beitrag zu einer positiven Entwicklung zu leisten? Hinzu kam, dass Greenpeace schon länger nach jemandem gesucht hat, der die Fähigkeiten der Organisation mit Finanz-und Wirtschaftsexpertise ergänzen kann. In meinen Gesprächen mit Greenpeace hat sich dann gezeigt, dass die Zusammenarbeit für beide Seiten eine spannende Chance bietet.“ Was macht die Arbeit bei Greenpeace aus deiner Sicht besonders?

„Greenpeace ist natürlich nur sehr schwer mit meinem vorherigen Arbeitgeber, einem Finanzinstitut, zu vergleichen. Das ist eine ganz andere Kultur – ohne das zu bewerten. Aber wenn ich mir eben die Frage nach dem eigenen Wirken stelle, ist das hier besonders. Die Attraktivität von Greenpeace besteht für mich auch darin, dass ich die Organisation als hochprofessionell wahrnehme und die Bereitschaft da ist, sich intensiv mit Sachverhalten zu beschäftigen. Wenn Greenpeace Themen besetzt und mit Aktionen dafür Öffentlichkeit schafft, dann steckt immer ein ganz tiefes inhaltliches Fundament dahinter. Man steigt nicht irgendjemandem aufs Dach ohne zu wissen, warum. Was für mich auch ganz entscheidend ist, ist die Gewaltfreiheit. Mir war klar, ich will aktiver werden, ich will mich mehr engagieren, aber im Rahmen gewisser Regeln und Prinzipien.“

Gibt es ein Erlebnis oder Ereignis, was dir aus deiner bisherigen Zeit in der Organisation besonders im Gedächtnis geblieben ist?

„Wir hatten im Rahmen der Kampagne zur Europäischen Zentralbank (EZB) zwei Aktionen in 2021, an die ich mich auf jeden Fall noch lange erinnern werde. Das war schon aufregend und es macht die Arbeit bei Greenpeace besonders, dass man Themen bearbeitet und dann durch die entsprechende Bildsprache groß macht. Besonders erfreulich war für mich, dass sich gezeigt hatte, dass wir einerseits durch gute und fundierte inhaltliche Argumente, die wir durch Studien belegen konnten, ernst genommen werden, andererseits durch die Aktionen öffentlichen Druck aufbauen konnten. Diese starke Kombination, die Greenpeace ausmacht, hat sicherlich auch dazu beigetragen, dass die mächtige EZB im Sommer einen Kurswechsel hin zu mehr Klimaschutz verkündete.“