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Sandy Holtz wollte schon immer einen positiven Beitrag zu unserer Welt leisten und unterstützt heute nach ein paar Ausflügen in andere berufliche Bereiche den Informations- und Fördererservice von Greenpeace als Referentin. Was ihr besonders wichtig ist: Nicht aufgrund von Äußerlichkeiten beurteilt zu werden.

Wie bist du zu Greenpeace gekommen?

„Ursprünglich habe ich Friseurin gelernt und vorher mit Ach und Krach meinen Realschulabschluss gemacht. Haare und Makeup waren schon seit der Kindheit eine Leidenschaft von mir und ich habe das auch acht Jahre lang wirklich gerne gemacht. Die Ausbildung habe ich damals mit 16 angefangen, was ja wirklich blutjung ist, da ist es schwer, sich für einen Job für den Rest des Lebens zu entscheiden. Mit den Jahren habe ich gemerkt, dass ich mich weiterentwickelt habe und die Arbeit einfach nicht mehr zu mir passte. Es war mir zu oberflächlich und auch zu wenig herausfordernd. Dann habe ich beschlossen, innerhalb von neun Monaten mein Fachabitur im Bereich Sozialpädagogik zu absolvieren und die Liebe zum Lernen neu entdeckt. Danach war für mich klar: Ich will studieren – nur was? An dem Punkt wusste ich schon: Ich möchte einen positiven Beitrag zu dieser Welt leisten, am liebsten im Bereich Umweltschutz, weil mir das schon immer sehr am Herzen lag. Ich habe damals schon gedacht: Greenpeace, das wäre es – wie ein Traumschloss in meinem Kopf. Mit der Fachrichtung meines Abschlusses gab es aber nicht so viele Studienmöglichkeiten im ökologischen Bereich und auf einer Studienmesse bin ich auf Wirtschaftspsychologie gestoßen. Ein sehr spannendes Thema, aber nachdem ich mich darin ein bisschen verloren habe, war es eine Art Schicksalsfügung, die mich zu Greenpeace gebracht hat. Mit dem Bachelor in der Tasche war ich auf Jobsuche und bin über Umwege bei einer Agentur gelandet, die für Greenpeace im Fördererservice arbeitet. Ich habe immer mal wieder nach Stellen bei Greenpeace geschaut, aber gedacht, es ist ein utopischer Traum. Ich habe da nicht so viele Parallelen gesehen, also im Herzen schon, aber von dem Knowhow her nicht so viele. Aber dann gab es eine Stelle im Fördererservice, ich habe mich auf den letzten Drücker beworben und es hat geklappt! Träume können in Erfüllung gehen! Diese Erfahrung motiviert mich nun auch in vielen weiteren Lebensbereichen - nichts ist unmöglich.“

Wie sieht bei dir ein typischer Arbeitstag aus?

„Als Referentin bin ich die Schnittstelle zwischen meinem Team, dem Informations- und Fördererservice und dem CRM & Analytics Team, das uns die CRM-Datenbank zur Verfügung stellt. Da gibt es immer viel zu koordinieren, immer mit dem Blick auf die möglichen Optimierungen der Arbeitsprozesse, um diese effizienter zu gestalten. Zum Beispiel haben wir dieses Jahr zum ersten Mal die Spendenbescheinigungen digital versendet. Meine Verantwortung war es u.a., Szenarien auszumalen, meine Teamkolleg:innen bestmöglich vorzubereiten, den Versand entsprechend einzuplanen, so dass wir Fragen, Anregungen oder Probleme zeitnah beantworten können und unseren Fördermitgliedern einen guten Service bieten. Ich habe auch das Team-Budget mit im Blick, arbeite an der Jahresplanung mit und schaue, dass wir auch das umsetzen, was wir uns vorgenommen haben. Es ist unheimlich vielfältig und komplex, wie viele Stellen bei Greenpeace. Und langweilig wird es nie.“

Was ist das Besondere an der Arbeit bei Greenpeace?

„Auf jeden Fall, dass man wirklich aktiv etwas für den Umweltschutz tut! Alle Kolleg:innen, die ich bisher kennengelernt habe, sind wirklich im Herzen Umweltschützer:innen, das finde ich total wertvoll. Alle sind immer bemüht, das Beste zu geben und den bestmöglichen Output zu schaffen, das motiviert mich sehr. Ich finde es auch toll, dass die Organisation sich dafür einsetzt, dass alle so weit wie möglich zufrieden sind, zum Beispiel war die Leitung bei dem großen Organisationsumstrukturierungsprozess vor ein paar Jahren sehr bemüht, alle mitzunehmen. Außerdem bekommen wir als Mitarbeiter:innen sehr viel Vertrauen entgegengebracht, das motiviert und stärkt mich.“ 

Gibt es ein Erlebnis oder Ereignis, was dir aus deiner bisherigen Zeit bei Greenpeace besonders im Gedächtnis geblieben ist? 

„Ich werde mich auf jeden Fall immer an mein Vorstellungsgespräch bei Greenpeace erinnern. Ich war frisiert, geschminkt, damals auch noch auf Pumps unterwegs. Äußerlich wurde ich oft als ‚Tussi‘ abgestempelt und hatte mein ganzes Leben schon mit diesem Stereotyp (dumm, eingebildet) zu kämpfen. Bei dem Gespräch war es mir total wichtig, dass mein Äußeres nicht in die Bewertung meiner Eignung für die Stelle miteinbezogen wird. Ich hatte das nicht vorher geplant, aber am Ende des Gesprächs habe ich einfach gesagt: ‚Ich würde mir wünschen, dass mein Äußeres nicht mit in die Bewertung einfließt. Ich sehe vielleicht aus wie eine Tussi, aber ich bin keine Tussi‘. An der Reaktion habe ich dann gemerkt, dass es einfach passt, weil alle, auch meine damalige Teamleitung zum Beispiel total humorvoll reagiert haben. Am selben Tag hat sie mich dann angerufen und mir voller Freude gesagt, dass sie sich einstimmig für mich entschieden haben und das war natürlich dann mein ganz persönlicher schönster Moment.“